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VDH und Dissidenz

Weltweit gibt es mehr als 350 anerkannte Hunderassen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, Hunde in sogenannten Zuchtvereinen mit Abstammungsnachweis (üblicherweise den Ahnentafeln) zu züchten.

Weltverband FCI und Deutscher Verband VDH

Die FCI (Fédération Cynologique Internationale www.fci.be) ist das international übergeordnete Organ der Rassezucht, die in jedem Land durch einen Verein (den jeweiligen Dachverband) repräsentiert wird. In Deutschland ist dies der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen e.V.). Jeder Verband eines Landes muss sich an die Statuten der FCI halten.

Den Landesverbänden sind wiederum die einzelnen Rassezuchtvereine angeschlossen, z. B. dwzrv und CfBrH

Dissidenz

Natürlich gibt es auch außerhalb der FCI Vereine und Verbände – man spricht von sogenannten Dissidenzvereinen. Hier gibt es mehrere Dachverbände, wie zum Beispiel die UCI (Union Canine International), die UCI (Union Cynologie Internationale), der UCI (United Kennel Klub) u.a.. Die Vielzahl der Verbände und Vereine, deren ähnliche Namen und die häufig schwer erkennbaren Strukturen der Dissidenzvereine erschweren eine objektive Bewertung.

Ein Blick auf die Anzahl der registrierten Züchter, Personen in Führungspositionen und die Zuchtunterlagen wirft manchmal ein sehr schlechtes Licht auf einen Verband und Verein. Um ein Beispiel zu geben: Ein „Weltverband“ in dem nur 5 nationale Vereine mit ingesamt 20 Züchter organisiert sind und in dem viele Führungspositionen immer von den gleichen Personen belegt sind, scheint hochgradig unseriös.

Ein anderer Weltverband mit dem Namen „F.C.I.“ mit Sitz in Spanien, der auch noch ein mit der „FCI“ zum Verwechseln ähnliches Logo verwendete, wurde mittlerweile Gottseidank unschädlich gemacht,

Rasseanerkennungen in Dissidenzvereinen sind häufig weniger problematisch, allerdings sind diese Abstammungsnachweise nicht durch die FCI anerkannt. Titel wie „Weltsieger“, die auf kleinen Hinterhof-Ausstellung erworben werden, sind nichts wert. Jeder kann einen Abstammungsnachweis auf ein Blatt Papier drucken – aber ohne Kontrolle und strenge Reglements, ist so ein Nachweis nicht einmal das Papier wert. Möchte man also sicher sein, dass der Abstammungsnachweis eines Hundes ohne Probleme weltweit von jedem Verein anerkannt wird (für Zucht, Ausstellungen o.ä.), so bleibt letztlich nur der Weg, mit FCI-Ahnentafeln zu züchten. Diese werden von allen Vereinen und Verbänden – auch den Dissidenz-Vereinen – anerkannt.

Kritische Stimmen

Natürlich gibt es viele kritische Stimmen gegenüber dem VDH, wobei dem VDH häufig Dinge vorgeworfen werden, die gar nicht in dessen Verantwortung stehen, sondern ausschließlich Vereinssache sind. Wenn ein Züchter irgendeines Vereines sich z.B. nicht an dessen Zuchtordnung hält, ist es Sache des Zuchtvereins, ein solches Vergehen zu ahnden. Wenn es innerhalb eines Fußballvereins ein Problem gibt, ist das auch nicht automatisch Sache der FIFA

Angebote innerhalb der verschiedenen VDH Vereine

Die Angebote für die Züchter beispielsweise innerhalb des dwzrv bzw. VDH sind vielfältig: Seminare, Schulungen, Ausstellungen und Beratungen und mehr. Dazu gibt es wissenschaftliche Beiräte, die in allen kynologischen Fragen Unterstützung bieten. Der VDH ist der Gesellschaft zur Förderung kynologischer Forschung (www.gkf-bonn.de) angeschlossen, die gesundheitliche Forschungsprojekte ermöglicht, wodurch für einige Rassen z.B. Gentests entwickelt werden konnten, die zur Eliminierung verschiedener Gendefekte führten. Der dwzrv selbst verfügt über eine der größten DNA-Datenbanken für Windhunde auf der Welt. Außerdem laufen durch die Vielzahl der Mitgliedsvereine im dwzrv / VDH Informationen aller Art zusammen, die wiederum von den einzelnen Vereinen genutzt werden können.

Und was bringt mir das?

Für den Welpenkäufer bedeutet der Kauf bei einem VDH-Züchter eine große Sicherheit, auch wenn es innerhalb des VDH vielleicht “schwarze Schafe” gibt. Aber das Risiko, in einem Hinterhof zu landen, wo mit der Zucht auf Kosten der Hunde Geld gemacht wird, ist weitaus geringer. Der dwzrv bzw. VDH gibt die Rahmenbedingungen vor, allerdings gelten diese nur als Mindestmaß. Die rassespezifische Anpassung erfolgt über die jeweils angeschlossenen Zuchtvereine, denn jede Rasse hat eigene gesundheitliche oder genetische Indikationen, die spezifisch behandelt werden müssen.

Die Züchter, die sich einem VDH-Verein anschließen, unterwerfen sich strengen Reglements und regelmäßigen Kontrollen, die dem Wohl und dem Schutz der Hunde dienen. Denn nur so sind wesensfeste, gesunde und rassetypische Welpen erst möglich.

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