Ein wichtiges Qualitätsmerkmal einer seriösen Hundezucht ist die Wurfabnahme. Durch sie erhalten die Papiere eines Hundes erst ihren Wert. Was passiert bei einer Wurfabnahme? Für uns als Züchter im VDH ist eine 2-fache Wurfabnahme verpflichtend. Hierbei überzeugen sich neutrale Vertreter unseres Zuchtverbandes vom ordnungsgemäßen Zustand von:

• Welpen
• Mutterhündin und
• Zuchtstätte.

Die 1.Wurfabnahme erfolgt etwa in der 3.-4. Woche. Hierüber wird ein Protokoll angefertigt, das Art, Anzahl und Gesundheitszustand der Welpen festhält. Auf der Basis dieses Protokolls werden von der zentralen Zuchtbuchtelle die Papiere für die Welpen erstellt.

Die 2.Wurfabnahme erfolgt am Anfang der 9.Woche. Die Welpen müssen hierfür bereits gechippt und geimpft sein. Ein Zuchtwart des Verbandes besucht den Züchter und überzeugt sich davon, dass die Nummer des implantierten Chips mit der Nummer auf den Papieren übereinstimmt. Ein Missbrauch der Papiere wird hierdurch unmöglich.
Zähne und vorhandene Hoden bei den Rüden werden intensiv kontrolliert. Alles wird in einem Abnahmeprotokoll festgehalten. Die vorgeschriebenen Impfungen werden noch überprüft und der Zustand der Mutterhündin ein 2.Mal schriftlich festgehalten. Und natürlich kommt das Schmusen mit den Welpen auch nicht zu kurz.

Die Wurfabnahme und die Ãœbereinstimmung von Chipnummer auf Papieren und Chip werden vermerkt. Die Abnahme muss vom Züchter und Zuchtwart auf den Papieren unterschrieben werden. Jetzt erst dürfen wir die Welpen den neuen Familien übergeben.

Vereinfacht gesagt, gibt es 3 Hierarchiestufen Im internationalen Hundewesen.

FCI

Die Fedarcion Cynologique Internationale mit Sitz in Belgien ist der internationale Dachverband. Durch die FCI werden die Namen der Zwinger weltweit geschützt. Alle wichtigen Rassefestlegungen werden hier getroffen.

VDH

Der Verband für das deutsche Hundewesen ist der deutsche Dachverband und seinerseits Mitglied im FCI. Er richtet z. B., die Internationalen Zuchtschauen in Deutschland aus. Vom VDH kommen die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Hundezucht in Deutschland.

CfbrH und DWZRV

Wir Züchter selbst sind Mitglied in rassespezifischen Vereinen, die dem VDH angehören.

Shelties züchten wir im Club für britische Hütehunde und Windspiele im Deutschen Windhundzucht- und Rennverband.

Einige Züchter meiden aus verschiedensten Gründen die offiziellen Vereine und Verbände: zu strenge Zuchtvorgaben, persönliche Differenzen usw.

Auch bei der Dissidenz gibt er gewissenhafte Züchter mit hohen Zuchtzielen. Nur ist hier etwas Vorsicht geboten, da die übergreifende Kontrolle fehlt.

Richtig problematisch wird es imho, wenn Züchter offensichtlich Käufer in die Irre leiten wollen und seriöse Vereine vorgaukeln. Bestes Beispiel: Die spanische „Federación Canina Internacional“ nutzte nicht nur einen ähnlichen Namen wie die FCI, sonder auch ein ähnliches Logo. Ein spanisches Gericht hat „Federación Canina Internacional“ deswegen verurteilt. Vorsicht ist auch bei so genannten „Verbänden“ (nicht VDH) geboten. Der „Verband“ ist oft ein Zusammenschluss einiger weniger Züchter, die sich ein professionelles Image geben möchten.

Eine Inzucht-Verpaarung ist die Verpaarung zweier Hunde, die in einem engen Verwandschaftsverhältnis stehen. Z.B.: Tochter – Vater, Enkelin – Großvater.

Was beim Menschen undenkbar wäre, ist in der freien Wildbahn ganz normal. In der Zucht ist das ein Mittel, um das Erbgut einer bestimmten Linie stärker zu verankern. Zu beachten ist, dass die Gesundheit der Zuchttiere bekannt sein muss, denn neben den erwünschten positiven Eigenschaften können so auch z.B. Erbkrankheiten genetisch verankert werden. Eine Inzucht-Verpaarung kann somit ein Zuchtmittel zur engen Linienführung sein, will aber gut überlegt sein.

Einige Hunderassen können übrigens nur mit Inzucht-Verpaarungen überleben, weil die Zuchtbasis sehr klein ist.
Meist sind Eltern-Kind oder Geschwister Verpaarungen nur mit Sondergenehmigung möglich.